Leos, wie Leonberger auch liebevoll genannt werden, lehnen sich gerne an und bringen ihren Menschen dadurch schon einmal aus dem Gleichgewicht. Mit der entsprechenden Erziehung lassen sie sich jedoch federleicht führen und überzeugen als wachsame Familienhunde.

Selbstbewusstsein und eine große innere Ruhe zeichnen den Leonberger aus. Innerhalb seiner Familie ist der eindrucksvolle Hund liebevoll und anhänglich. Fremden begegnet er manchmal zurückhaltend, wobei er sich generell durchaus ein angenehmes, offenes Wesen bewahrt. Das eigene Territorium wird aufmerksam bewacht und auch die Sicherheit seiner Menschen ist dem wachsamen Vierbeiner ein wichtiges Anliegen.

Der schwäbische Löwe ist schon ein großes Stück Hund! Mit bis zu 80 Zentimetern Widerristhöhe und einem Gewicht von oft weit über 50 Kilogramm bedarf es eines entsprechenden Pendants am anderen Ende der Leine. Also einem hundeerfahrenen Menschen, der es versteht, den selbstsicheren Riesen auch entsprechend zu erziehen. Eine frühe Sozialisierung gehört zum Pflichtprogramm wie eine einfühlsame und konsequente Erziehung. Leonberger schätzen einen ruhigen Umgang mit klar verständlicher Zielsetzung.

Mit Verstand behandelt, lernen die folgsamen Leos gerne und merken sich einmal Erlerntes auch nachhaltig. Auf Hektik reagieren sie oft eher ignorant. Unangebrachte Härte zerstört ihr angenehmes, offenes Wesen. Ein enger Familienanschluss ist wichtig für die mit einem mittleren Temperament versehenen Hunde, die durchaus eine Vorliebe für Wasser haben. Vielleicht zeigt sich hier das Erbe des Neufundländers, der – wie unter anderem auch Bernhardiner und Pyrenäen-Berghunde – an der Entstehung des Leonbergers mitgewirkt haben sollen.

Herkunft und Geschichtliches

Ende der Dreißiger, Anfang der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts kreuzte Heinrich Essig, Stadtrat in Leonberg bei Stuttgart, eine schwarzweiße Neufundländerhündin mit einem sog. „Barry-Rüden“ aus dem Klosterhospiz Großer St. Bernhard. Später kam zusätzlich ein Pyrenäen-Berghund dazu. Das Ergebnis waren sehr große Hunde mit vorwiegend langem, weißem Haar. Essigs Ziel war ein löwenähnlicher Hund. Der Löwe ist das Wappentier der Stadt Leonberg.
Die ersten wirklich „Leonberger“ genannten Hunde wurden 1846 geboren. Sie vereinigten in sich die hervorragenden Eigenschaften der Ausgangsrassen.
Bereits kurze Zeit später wurden viele dieser Hunde von Leonberg aus als Statussymbol in die ganze Welt verkauft. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Leonberger in Baden- Württemberg vorzugsweise als Bauernhund gehalten. Seine Wach- und Zugeigenschaften wurden viel gerühmt.
In beiden Weltkriegen und in der Not der Nachkriegszeiten ging die Zahl der Zuchthunde dramatisch zurück.

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